Presse 2025

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MÄR
Neuer Gedenkort für die Opfer des KZ‑Außenlagers Schwarze Poth
Essener Ratsfraktionen stellen gemeinsamen Antrag
 
Die Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP stellen im Kultur­ausschuss am 26. März und im Rat der Stadt Essen am 9. April einen Antrag zur Beauftragung der Verwaltung, einen alternativen Gedenkort für die Opfer des KZ‑Außenlagers Schwarze Poth zu planen. Das Kunstwerk Stadtwunde war und ist ständigem Vandalismus ausgesetzt und für die Stadt­bevölkerung kaum sichtbar.
 
Thomas Cao, kulturpolitischer Sprecher der CDU‑Fraktion: Die Erinnerung an das KZ‑Außenlager Schwarze Poth und seine Opfer darf nicht verblassen. Der bisherige Gedenkort, 2002 als temporäre Installation geschaffen, ist durch wiederholten Vandalismus und fehlende Schutz­möglichkeiten nicht mehr tragbar. Doch gerade das dunkelste Kapitel unserer Stadt­geschichte muss sichtbar bleiben, um das Gedenken wach­zu­halten und eine Mahnung für die Zukunft zu sein. Deshalb setzen wir uns für einen neuen, dauerhaften Ort ein, der die historische Verantwortung verdeutlicht und das Erinnern ermöglicht.
 
Jutta Pentoch, kulturpolitische Sprecherin der SPD‑Fraktion: Gerade jetzt, da Zeitzeugen des Holocausts kaum noch zur Verfügung stehen, darf Geschichte nicht nur in Büchern stehen oder in Archiven schlummern – sie muss lebendig bleiben und aktiv vermittelt werden. Nur so können wir sicherstellen, dass künftige Generationen aus der Geschichte lernen und sich gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung einsetzen. Wir begrüßen die Initiative unseres Kultur­dezernenten Muchtar Al‑Ghusain, der Erinnerungs­kultur in Essen wieder den öffentlichen Stellenwert zu verleihen, den sie verdient.
 
Tabea Buddeberg, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion der Grünen, ergänzt: Wir Grünen stehen für eine vielfältige und für alle Menschen zugängliche Erinnerungs­kultur. Am historischen Ort des KZ‑Außenlagers Schwarze Poth braucht es mehr als nur eine Gedenktafel. Das sind wir den Opfern der systematischen Vernichtung durch die National­sozialisten gerade in Zeiten schuldig, in denen wieder offen die Demokratie infrage gestellt und Menschen aufgrund ihrer religiösen, weltanschaulichen Zugehörigkeit oder ihrer Herkunft ausgegrenzt werden. Wir wollen eine lebendige Erinnerung an die Geschichte unserer Stadt, die aufrüttelt und das unbedingte Nie wieder! wach hält.
 
Dr. Karlgeorg Krüger, kulturpolitischer Sprecher der FDP‑Fraktion: Die Fraktionen sind sich einig, dass ein würdiger und angemessener Gedenkort geschaffen werden muss, der den Opfern dieses grausamen Kapitels der Geschichte Respekt zollt und eine nachhaltige Erinnerungs­kultur fördert. Der neue Standort soll und muss eine bessere Sichtbarkeit und Zugänglichkeit gewährleisten, sodass die Bedeutung des Erinnerns für die Stadt­gesellschaft verstärkt wird.
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