Presse 2025

16
JAN
Verkehrspolitisches Desaster
FDP-Fraktion: Kauf der neuen 40‑Meter-Straßenbahnzüge ist katastrophal
 
Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Essen übt erneut scharfe Kritik an der Entscheidung, vierzig neue 40 Meter lange Straßen­bahn­züge kaufen zu wollen.
 
Die Entscheidung, in diesen über­dimensio­nierten Fuhrpark zu investieren, ist aus unserer Sicht völlig unbegründet, erklärt FDP‑Fraktions­vorsitzender Hans-Peter Schöneweiß. Wenn überhaupt, werden diese Züge nur zu sehr kurzen Zeiten am Tag ausgelastet sein, was die gesamte Kosten-Nutzen-Rechnung katastrophal ausfallen lässt.
 
Die Essener Liberalen weisen darauf hin, dass die Anschaffungs­kosten der neuen Straßen­bahn­züge nahezu 220 Millionen Euro betragen und durch Folgekosten für die notwendige Infrastruktur – wie Bahnhöfe und Werkstätten – in Höhe von über 50 Millionen Euro eine zusätzliche Belastung für den städtischen Haushalt entstehen wird.
 
Die Ruhrbahn erhält bereits jetzt jährlich über 100 Millionen Euro Zuschüsse aus dem städtischen Haushalt. Mit der geplanten Investition in diese ungenutzte Infrastruktur droht eine noch größere finanzielle Belastung der Stadt, so Schöneweiß weiter.
 
Die FDP-Fraktion fordert eine grundsätzliche Überprüfung der Verkehrs­politik in Essen. Anstatt mit über­dimensio­nierten 40 Meter langen Straßen­bahn­zügen eine Verkehrs­wende erzwingen zu wollen, sollte die Stadt vielmehr auf ein verlässliches, punktgenaues und zuverlässiges Fahrplan­angebot setzen, das den tatsächlichen Bedürfnissen der Essener Bürger entspricht, ergänzt Eduard Schreyer, verkehrs­politischer Sprecher der FDP‑Fraktion. Das Ziel muss es sein, den öffentlichen Nahverkehr effizient, zuverlässig und bedarfs­gerecht zu gestalten, statt mit riesigen Zügen zu experimentieren, die nur in Stoßzeiten – wenn überhaupt – genutzt werden.
 
Die FDP-Fraktion fordert daher eine sofortige Neubewertung des Projekts und die Prüfung von alternativen, kosten­günstigeren Lösungen, die eine echte Verbesserung des ÖPNV-Angebots in Essen ermöglichen.
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