Abgelichtet 2025
06
MAI
Energiepolitisches Gespräch in der neuen Westenergie-Zentrale
Innovative Rahmenbedingungen für kommunale Umsetzung der Energiewende schaffen
Kürzlich besuchte die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Essen die neue Hauptzentrale der Westenergie am Brüsseler Platz, um sich im Rahmen eines energiepolitischen Gesprächs mit den aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Energiewende auseinanderzusetzen. Eingeladen hatten Petra Kox und Gerd Mittich vom Kommunalen Partnermanagement der Westenergie, die gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der FDP‑Fraktion einen offenen und konstruktiven Austausch ermöglichten.
Zentrales Thema des Treffens war die praktische Umsetzung der Energiewende auf kommunaler Ebene. Dabei wurde deutlich: Der Umbau des Energiesystems ist nicht nur eine technische, sondern vor allem auch eine infrastrukturelle und organisatorische Herausforderung – insbesondere auch im dicht besiedelten urbanen Raum wie Essen.
Ein Schwerpunkt des Gesprächs lag auf der Elektromobilität und den damit verbundenen Anforderungen an die Ladeinfrastruktur. Die Vertreterinnen und Vertreter der Westenergie machten deutlich, dass der Ausbau öffentlicher Ladesäulen trotz politischer Zielvorgaben häufig durch langwierige Genehmigungsprozesse, begrenzte Netzkapazitäten und fehlende Flächen erschwert wird. Hier sei mehr Pragmatismus und Koordination auf kommunaler Ebene gefragt, um E‑Mobilität nicht nur auf dem Papier, sondern auch im Alltag voranzubringen.
Ein weiteres Thema war die Integration regenerativer Energien, insbesondere von Wind- und Solarstrom, in die bestehenden Netze. Die Einspeisung dieser Energiequellen stößt zunehmend an Grenzen, weil Strom zwar dezentral erzeugt, aber oft nicht in ausreichendem Maße transportiert oder gespeichert werden kann. Netzengpässe und fehlende Flexibilitätsoptionen führen dazu, dass selbst erzeugter Ökostrom teilweise abgeregelt werden muss.
Auch private Photovoltaikanlagen, die auf immer mehr Hausdächern und Balkonen entstehen, tragen zur Belastung des Stromnetzes bei, wenn Einspeisung und Verbrauch zeitlich auseinanderfallen. Hier brauche es aus Sicht der Liberalen eine stärkere Förderung intelligenter Steuerungssysteme und Speichermöglichkeiten, um dezentrale Energieerzeugung sinnvoll in das Gesamtsystem zu integrieren.
Die FDP-Fraktion dankt Westenergie für die Einladung und die offenen Einblicke in die energiepolitische Praxis vor Ort. Der Besuch hat erneut gezeigt, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen kommunaler Politik, Energiewirtschaft und Verwaltung ist, um die Energiewende technologieoffen, bürgernah und realistisch umzusetzen. Die gewonnenen Erkenntnisse wird die Fraktion in ihre kommunalpolitische Arbeit einfließen lassen – mit dem Ziel, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Innovation ermöglichen und nicht behindern.
